Die
Idee:
Es war Ende August 2008,
als Obi und ich (Björn) leicht angetrunken auf dem Junggesellabschied
von Löbes
anfingen über Mountainbiken zu quatschen. Obi meinte, dass wir
(Björn & Löbes) doch langsam aber sicher
das richtige Mountainbiken verlernt hätten - denn wir würden
ja nur noch bergabfahren und hoch nur noch den
Lift benutzten ... Das war doch ein bißchen zu viel - und Obi
bekam die passende Antwort ... "Na gut - dann
lass uns doch ne Transalp fahren" ... Gesagt getan ... wie schon
geschrieben ich war angetrunken, denn sonst
wäre ich wohl kaum auf so eine selten dumme Idee gekommen ...
Tag
1:
21.06.2009
Ehrwald ... ein trüber Tag, graue Wolken leichter Regen, Temperaturen
unter 10°C. Wir stehen am
Start. Nachdem wir in der Planung überlegt hatten wie wir fahren
... haben wir die ganze Organisation der Tour
einem Profil überlassen. Die Fa. JOKO sollte es sein, und Chef und
Guides begrüßten uns fröhlich um 8:00 Uhr
morgen auf dem Schwimmbadparkplatz in Ehrwald ..
Dann
sollte es auch schon losgehen. Alle Mann hinter her ... hinter Gerry her.
Gerry unser Hauptguide, ist wohl Gottfather
of Mountainbike ... und ein Ziel habe ich seit diesem Tag ... mit 50 noch
so Mountainbike zu fahren wie Gerry ...
Der erste Tag schaut doch eigentlich ganz easy ... war er auch für
mich, da ich mich am ersten Tag für die "Flachetape"
entschied. Mein Trainingsstand der letzten 10 Wochen war eigentlich gleich
null gewesen. Mein Bike wurde eine Woche vor
Tour erst fertig ... eingefahren - naja so konnte man das nicht unbedingt
nennen. Dem entsprechend war mein Ziel für
die ersten paar Tage eigentlich klar ... ankommen - nicht krank werden
- und bereit sein zu leiden ...
Die Tour führte von Ehrwald aus über den alten Fernpass - Fernsteinsee
- Inntal Radweg nach Zams
55,83 km - 680 hm - 5 Std - 18,41 km/h
Tag 2:
22.06.2009
Zams ... Regen, Regen und nochmals Regen ... was habe ich eigentlich verbrochen
... nun einen Vorteil
hat das ganze Scheißwetter ... heute fahren wir alle die "Flacketape",
denn wir haben ab 1800 m Neuschnee und so ist der
Weg zwischen Igschel und Samnauen versperrt. Wer aber glaubt wir fahren
mal ein bißchen gemütlich die Via Claudia runter
... ja der hat falsch gedacht ... Gerry kennt sehr sehr viele Mauern und
hammergeile Trails, die hier nicht verraten werden ...
Die Tour führte von Zams an Landeck hoch vorbei - weiter auf vielen
Auf und Ab's durch das Inntal und
später über die Norbertshöhe rauf nach Nauders ... am Ende
des Tages standen folgende Daten auf dem Tacho ...
63 km - 1400 hm - 7:30 Std - 13,83 km/h
Tag
3:
Der dritte Tag sollte das Highlight werden.
Die Tour ging durch die Uina Schlucht. Gestartet morges in Nauders ging
es
erstmal auf einem von Gerrys Geheimstrails zurück in Inntal. Von
dort aus sollte es jetzt nur noch bergauf gehen.1200 hm
sollten geschafft werden ... 250 davon schiebend durch die Schlucht ...
... und diese Schlucht war der Hammer
... und sie brachte mich an meine körperlichen Grenzen ...
mehrfach an diesem Tag gingen mir die Gedanken durch den Kopf "warum
machst du das eigentlich"
und wie kann es sein, das die alle fitter sind als du??? wieso rauchst
du eigentlich pro Tag 40
Zigaretten ... nur so viel ... auf der Sevennerhütte habe ich vorerst
meine letzte Zigarette geraucht ... bis heute!!!
Fahrt: Nauders - Inntal - Uinaschlucht - Vinschgauradweg - Goldrain
80,44 km - 1663 hm - 10 Std - 14 km/h
Tag
4:
24.06.2009
Goldrain Südtirol / Vinschgau ... an diesem Tag muss ich sagen hat
mich Gerry wieder
überrascht. Ich dachte ich kenne den Vinschgau ... aber Gerry kennt
Trails, die wie ich schon
mehrfach erwähnte nicht verraten werden ... Die Jungs von JOKO machen
einen super Job ...
...
nach Bauchschmerzen, und Magenkrämpfen ... ab heute nur noch Wasser,
die Multivitamintabletten
schmecken nur noch scheiße ... und meine Magensäure meldet
sich dauert
... nachdem wir das Vigeljoch
geschafft haben ... danke Mathes das du mit mir den Besenwagen gespielt
hast ... ein Hammerdownhill nach
Tscherms ... die Felgen glühen ... Fahrt: Goldrain - Aschbach - Vigeljoch
- Tscherms
50,38
km - 1760 hm - 8:30 Std - 12,99 km/h
Tag
5:
Tscherms
25.06.2009 ... es geht weiter ... leider haben uns Life, Jo und Mathes
dort verlassen, und so geht es halt
ohne sie weiter. Es geht zurück nach Meran, wo wir die Gondel Meran
2000 nutzen um uns gute 800 hm zu sparen ...
denn der Tag sollte auch heute lang genug werden. Und das Wetter spielt
auch mit ... zum ersten mal über 20°C.
Es folgt eine Tour über die Hochebene zwischen Meran und Bozen ...
eine Abfahrt nach Bozen ... dann zum Kalterner See
und von dortaus zu unserem Hotel nach Auer ... und das hatte sogar einen
Außenpool, den wir alle an diesem Tag nutzten ...
Fahrt:
Tscherms - Meran -Bozen - Auer
81,18
km - 2424 hm - 9 Std - 16 km/h
Tag
6:
Auer 26.06.2009 ... das Finale ... und
zugleich das härteste Stück Arbeit auf der gesamten Tour ...
dabei ging
es eigentlich ganz harmlos los ... 35 km Radweg ... Windschatten fahren
auf dem Etschtalradweg ... bis Gerry dann
in ein Seitental abbog ... von dort an ging es nur noch bergauf ...
und das durch Obst- und Weinberge mit Steigungen
immer rund um die 14-18% bei Sonne und Temperaturen um die 30°C ...
auf der zweiten Rampe war dann für
mich so gut wie Schluss ... es ging nix mehr ... Gerry lies sich zurückfallen
und blieb an meiner Seite ...
aufgrund dessen das der Abstand zur Gruppe immer größer wurde
... beschloss Gerry die Passstraße nach
Andalo zu nehmen ... dort rollte mein Bike wieder in fast normalen Rythmus
... Danke Gerry ... hinter Andalo
war die Gruppe wieder komplett und meine Kräfte waren wieder da,
so dass der Gardasee immer näher kam ...
Das
Höhenprofil sieht harmlos aus, doch die Steigungen nach Andalo machten
mich
Radumdrehung für Radumdrehung fertig ... Fahrt: Auer - Andalo - Arco
- Torbole - Riva
102,53 km - 1184 hm - 10 Std - 17,17 km/h
Das
Beste zum Schluss:
Ich habe fertig ... ich
habe es geschafft ... drei Anläufe in den Alpen waren nötig
um endlich ans Ziel zu kommen ...
2001 auf der Transalp von Ost nach West zum Bodensee scheiterte die Tour
an einem Hornhautanriss im linken Auge ...
2005 kam das Unternehmen Transalp Mittenwald - Riva durch einen Virusinfekt
in Südtirol zum stehen ...
2009 nach dem ich durch ein Tal der Tränen meines Lebens gehen mußte
und den Sinn des Lebens in Frage gestellt
habe ... kann ich heute sagen ... Björn is back ... ich lebe ...
und habe neue Kraft um den Alltag zu bestehen.
Mitspieler:
Organisation: Jörg
Guides: Gerry,
Markus, Jenny
Fahrer: Mathias,
Life, Jo, Jörg, Werner, Obi & ich ...
Besten
Dank:
... dem Hauptdank gilt
wohl Gerry ... der mich in der Stunde wo ich am liebsten Aufgegeben hätte
nicht allein
gelassen und mich ganz langsam wieder zur Gruppe gefahren hat ... Gerry
ohne dich wäre ich an diesem Tag nicht
am Gardasse angekommen ... ich hätte aufgegeben ...
... und natürlich an OBI ... naja was soll ich sagen ... er hat mich
eine Woche lang ertragen müssen
mußte mit mir jeden Abend ein Doppelbett teilen, meine durchgeschwitzten
Bikeshirts riechen,
meine dumme Witze hören, ... OBI es hat Sau viel Spaß gemacht
... und es wäre mir eine Ehre
dich auf der nächsten Transalp "bergab" wieder in meinem
Windschatten zu haben ;-) ...
The Tour was powert by Joko Mountainbike ...
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